Bereits zwei Monate nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Günselsdorf konnte am 23. November 1873 …
…eine Landfahrspritze von Seltenhofer aus Ödenburg (heute Sopron) mit den umliegenden Feuerwehren am Bahnhof Leobersdorf übernommen werden. Die vierrädrige Landfahrspritze ganz aus Eisen wurde in Günselsdorf getestet. Bei der Probe ergab die Leistungsfähigkeit der Spritze 9 Kubikfuß pro Minute (ca. 255 Liter pro Minute). Die Wurfweite war aufgrund des heftigen Windes nicht messbar. Die Spritze besaßen bereits die Feuerwehr Schönau an der Triesting und Sooß aus derselben Fabrik. Sie besteht aus zwei 4 ½“ Zylindern mit eingeschliffenen Metallkolben, mit Saugwerk und Ventilhahn versehen, und ist zweistrahlig. Zur Bedienung sind 8 Mann erforderlich. 1955 wurde die Spritze verschrottet.
Beim Festakt zum 150-jährigen Bestandsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Günselsdorf konnte eine baugleiche Landfahrspritze der Freiwilligen Feuerwehr Neudörfl bestaunt werden, siehe Foto. Diese ist im Feuerwehrmusem Möllersdorf ausgestellt.
Warum war diese Landfahrspritze die erste EIGENE Spritze der Freiwilligen Feuerwehr Günselsdorf?
Über die von den Herren Kirchenvorstehern 1844 angeschaffte Spritze verfügt auch die Feuerwehr im Ort. Vermutlich eine Kastenspritze ohne Saugwerk mit Wenderohr, als Feuerlöschrequisiten bezeichnet, welche damals um 268 Taler und 16 Kreuzer aus Mitteln des Religionfonds angekauft wurde. Sie war bis 1916 im Besitz der Pfarre und wurde am 16. November 1916 vom Pfarrer Ernst Hocke mit dem Vermerk „gänzlich unbrauchbare, dem Zerfall nahe Feuerspritze“ um 10 Kronen verkauft
Bild: Landfahrspritze Neudörfl